Warnung: Suchmaschinen verbreiten Malware durch Werbeanzeigen

“Gefährliche” Werbung bei Yahoo & Co

Blindes Vertrauen in Suchmaschinen kann böse enden. Ein Beispiel: Wir suchen bei Bing nach dem kostenlosen Programm „adobe reader“. Bing spuckt das Ergebnis aus und platziert über und neben den Ergebnissen die zur Eingabe passenden Werbeanzeigen. In den Anzeigen sind aber nicht nur seriöse Anbieter zu finden. In unserem Test bestanden sogar mehr als 90 % der Anzeigen aus Angeboten von Malware-Abzockern. Das Suchergebnis selbst führte dagegen meist zu seriösen Angeboten.

Fragwürdige Werbeanzeige bei Bing:

Bing Suchergebnis mit fragwürdiger Werbung

Bing Suchergebnis mit fragwürdiger Werbung

Was passiert wenn man auf den Link klickt?

Sie landen auf einer Seite mit einem Download-Link. Dort können Sie den “Adobe Reader” scheinbar kostenlos herunterladen. Doch nicht nur den. Denn während der Installation werden automatisch zahlreiche weitere Programme installiert, welche Sie darauf hinweisen, dass Ihr PC zu langsam, zu unsicher oder voller Viren ist. Um diese “Fehler” zu beheben, soll man die Vollversion der unfreiwillig installierten Programme erwerben. Kaufen Sie auf keinen Fall eines dieser Programme!  Ihr Problem wird damit nicht gelöst. Ausserdem bekommen die Abzocker so was sie wollen: Ihr Geld!

10 Programme, aber kein Adobe Reader

Nach der Installation findet man meist eine Reihe von Programmen auf seinem Rechner. In unserem Fall sogar 10 Stück und mehrere “Toolbars” für unseren Browser. Unter den Programmen durchaus Software von (eigentlich) seriösen Firmen, nur kein Adobe Reader. Die Abzocker erhalten für den Verkauf einer Vollversion Provision. Die Hersteller wissen vermutlich nicht, dass Ihre Software auf so fragwürdige Weise verbreitet wurde.

Installiert wurde alles, ausser der Adobe Reader

Installiert wurde alles, ausser der Adobe Reader

So verdienen Bing, Yahoo & Co an der Abzocke

Bleiben wir bei Bing. Wir klicken auf die Anzeige des Malware-Anbieters. Dieser ist Werbekunde bei Bing und zahlt pro Klick eine gewisse Summe an die Suchmaschine. Es spielt dabei keine Rolle, ob der User dann auch tatsächlich in die Malware-Falle tappt. Die Suchmaschine verdient immer. Ähnlich läuft es auch bei anderen Suchmaschinen wie zum Beispiel bei Yahoo. Sind diese Suchmaschinen technisch nicht in der Lage diese Werbung zu filtern oder arbeiten sie nach dem Motto “Geld stinkt nicht”?

Google zeigt, dass es auch anders geht

Vor Jahren berichteten wir über Abo-Fallen-Abzocke durch Goolge Werbeanzeigen. Damals fand man in den Google-Anzeigen noch massenhaft Werbung für Abo-Fallen. Bei unserem Test mit den Suchbegriffen “Adobe Reader”, “Firefox” und “Libre Office” konnten wir keine Anzeige für eine Abo- oder Malware-Falle mehr entdecken. Es geht also auch anders. Sollten Sie allerdings bei Google solche Werbung entdecken, schicken Sie mir bitte einen Screenshot.

So beseitigen Sie die Malware-Programme

  • Löschen Sie als erstes die verdächtigen Programme unter “Programme und Features” in der Systemsteuerung. Es ist hilfreich die Programme nach “Installiert am” zu sortieren, da die Werbeprogramme alle am gleichen Tag installiert wurden.
  • Löschen Sie unbekannte Add-Ons aus Ihrem Browser und stellen Sie wieder Ihre gewünschte Startseite und Suchmaschine ein.
  • Holen Sie sich die neueste Version von Malwarebytes und starten Sie einen Suchlauf. Die Vollversion von Malwarebytes ist zwei Wochen kostenlos. Nach der Beseitigung der Malware können Sie das Programm wieder löschen oder kaufen um sich dauerhaft vor Malware zu schützen. Zusätzlich empfehlen wir den ADW-Cleaner von ToolsLib. Auch dieses Programm ist kostenlos und arbeitet sehr gründlich.

Wichtig: Es handelt sich bei den Beitragen lediglich um gut gemeinte Tipps, die in der Regel funktionieren. Ausnahmen bestätigen die Regel ?

Trotz sorgfältiger Recherche können meine Artikel Fehler enthalten. In diesem Fall freue ich mich über jeden Hinweis und werde die Fehler natürlich schnellstmöglich korrigieren.

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